Kölner Kammerorchester

Ludwig van Beethoven

Ludwig van Beethoven:
Sinfonie C Nr. 1 op.21
Sinfonie D Nr. 2 op.36

Kölner Kammerorchester
Helmut Müller-Brühl, Dirigent

Naxos 8.551099

Beethoven-Sinfonien-1-und-2

Als Ludwig van Beethoven sich 1792 aufmachte, um von Bonn nach Wien zu gehen, prophezeihte ihm Graf Waldstein: "Durch ununterbrochenen Fleiß erhalten Sie: Mozart's Geist aus Haydns Händen." Und dass Beethoven so lange mit der Vollendung einer Sinfonie zögerte, liegt in der Hauptsache in seinem Respekt vor jener Gattung begründet, in der Haydn und Mozart vor ihm Maßstab setzende Vorbilder geschaffen hatten. War er auch seit seiner Ankunft in Wien vom Ehrgeiz gepackt, sich dieser Herausforderung zu stellen, so vergingen doch noch acht Jahre, bis er seine erste Sinfonie vorlegte. Vom ersten Takt an ist diesem Erstling anzumerken, welch hohe Ziele sich ihr Verfasser gesetzt hat. Zum Grundsatz für das eigene Komponieren wurde Beethoven das Schaffen Mozarts und Haydns vor allem darin, dass es ihnen gelungen war, die vier Sätze als ein Ensemble von Charakteren zu formen.

Beethovens zweite Sinfonie wird im Allgemeinen zu seinen Frühwerken gerechnet, obwohl sie erst 1802 komponiert wurde. Der Fortschritt gegenüner der Ersten dokumentiert sich darin, dass Beethoven die Formen der Instrumentalmusik einerseits in ihrer Ausdehnung, andererseits in ihrer Tiefe ausweitet.

 

"Dies sind die erstaunlichsten Beethoven-Interpretationen, die wir seit Jahren gehört haben: ruhig besonnen, gedämpft, mit reduzierter Dynamik, mit verhaltener Gestik, so wurden uns diese Werke schon lange nicht mehr vorgesetzt. Um einen Vergleich zu wagen: Müller-Brühl dirigiert Beethoven mit der Liebe und Sorgfalt, mit dem Habitus, den ein Zigarrenraucher entwickelt, wenn er eine der teuersten und besten Havannas raucht. Musikalisch kommt diese Sicht auf Beethoven sehr wohl aus der Tradition der historischen Aufführungspraxis, aber sie schärft die Musik nicht, sondern lässt sie, in der Textur ungemein reich und sorgfältig gearbeitet, aufblühen. Beethoven für Genießer!"

Pizzicato 6/2003